In vielen Hinsichten, kann die Wiedererrichtung des Berliner Schlosses mit der Hilfe von Strukturelementen barocken Theaters intepretiert sein. Das kann man Anhand der entscheidenden Punkten des Schlossprojektes zeigen. Der Berliner Schloss wurde zum Architekturwettbewerb angeboten. In anderen Woertern sollte es eine Vision der einzigen Person sein, die einen herrschenden Ueberblick ueber das gesamte architekturelle Ensemble haben sollte. Die barocke Buehe bietete auch einen priviligierten Gesichtspunk dar, der nur der Person des Fuertstes zugaenglich war. Alle andere waren nur bedingt anwesende Zuschauer davon, war den Augen der autorisierten Persoenlichkeit gegenueber verlief. Diese Darstellungstruktur, die auf einen einzigen Gesichtspunkt aufgerichtet ist, kann man als diese der Perspektive des italienischen Renaissances bezeichnen.
In diesem Sinne fuehrt diese Tradition Architektur fort. Die barocke Buehne, aber, hat eine weitere Verbindung zum Berlinerschlossprokekt, weil in seinen Vorschriften es erfordert war, dass der Architekt auf moderne Weise nur den vierten Wand gestaltet. Die andere drei Waende sollen eine genaue historische Rekonstruktion des originellen Schlosses darstellen. In Bezug auf Stil also soll die vierte, moderne Fassade historisch unsichtbar sein, als ob es eine Oeffnung zu den in Theater sitzenden Zuschauern waere. Die anderen drei vertikalen Bauflaechen sind also die urbanen Kulissen. Im Theater representieren die Kulissen die Tiefe der kuenstlichen Perspektive, wo es keine in Wirklichkeit gibt.
Mit anderen Woertern dienen die Kulissen dem selbstbewussten Zwecke der Taeuschung der Zuschauer gerade in der Uebergangszone zwischen zweidimensionalem Raum der Representation der Malerei und dreidimensionaler Darstellung der Theater, die nur in den barocken Zeiten erst zum Ausdrueck kommt. Obwohl die Kulissenarchitektur nach Aussen und nicht nach Innen aufgerichtet ist, bildet die genaue Wiederspiegelung des historischen Plans in dem neuen Schlossprojekt eine dreiseitige Buehne der spielerischen Darstellung, wo das Echte und das Kuenstliche ihre Merkmahle gegenseitig verwechseln. Die vierte, unsichtbare Wand der theatralischen Schaubuehne unterstreicht nur die Bereitschaft, den Unterschied zwieschen Fantasie und Wirklichkeit in dem Theaterraum ausser Kraft zu setzen.
Wann die urbanen Raeume auf eine zunehmende Weise von Fantasmagorien des von der Kultur getriebenen Kapitalismus gepraegt werden, nimmt das staedtische Leben die barocken Merkmahle an. Dementsprechend wird Berliner Schloss zu einer Staette, wo die Prinzipien des barocken Theater sichtbar sind. Nicht zuletzt ist Berliner Schloss eine oeffentliche Buehne der Auffuehrung und der Suspension der Emotionen, die in ihrem Raum emotionslos ausgetragen werden. Wiederholung und Abschiebung, Werwickelung und Aufloesung, Authentizitaet und Schauspielerei praegen die Geschichte des Wiederaufbaus des Schlosses und verschmelzen sich in ihrem Ablauf. Diese Verschmelzung dieser Gegensaetze praegt die barocke Sensibilitaet ebenfalls.
Das barocke Theater, das von fein regulierten Wiederholungen seiner aesthetischen Muster, das den Emotionen nur in einer hoechst kuenstlichen Form zutage treten laesst, das die schoene Flaeche der authentischen Tiefe bevorzugt, und das die Trennlinien zwischen Kunst und Leben symbolisch aufloest, kann als eine vorlaufende zur Gegenwart der heutigen nachmodernen Periode Erscheinung gepriesen sein. Deswegen kann Berliner Schloss in den Begriffen der Analyse des barocken Theaters als nicht gerade postmodernes, sondern barockes Raum interpretiert sein.
Tuesday, September 22, 2009
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